OStRin a.D. Erika Schäfer verstorben

Erika Schäfer - den heutigen Schülern des Fraunhofer-Gymnasiums ist dieser Name nicht mehr geläufig, aber so mancher Ehemalige wird sich sicher noch an sie erinnern. Frau OStR a.D. Erika Schäfer unterrichtete 27 Jahre lang die Fächer Französisch und Geschichte am Chamer Gymnasium. Nun ist sie im Alter von 87 Jahren verstorben.

Gerade im Fach Geschichte konnte sie oft als Zeitzeugin berichten, da sie den Zweiten Weltkrieg und seine schrecklichen Folgen am eigenen Leib erfahren musste. Sie wurde am 11. August 1937 in der preußischen Provinz Sachsen (heute Sachsen-Anhalt) geboren und wuchs auf dem elterlichen Gut im Landkreis Quedlinburg auf. Nach der russischen Besetzung ihrer Heimat musste ihre Familie diese verlassen und ließ sich schließlich in Hamburg nieder, wo Erika Schäfer 1957 ihr Abitur ablegte. Ihr Studium führte sie von Hamburg nach Paris und schließlich nach München, wo sie auch ihr Referendariat erfolgreich absolvierte. Zum Schuljahr 1968/69 wurde sie an das Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium versetzt, an dem sie bis zu ihrer Pensionierung 1995 tätig war.

Frau Schäfers Unterricht war – typisch für die damalige Zeit – geprägt von Strenge und Disziplin, aber auch von großer Hilfsbereitschaft und Kameradschaft. Sie überzeugte im Unterricht durch ihren reichen Wissens- und Erfahrungsschatz und wusste so manche Eselsbrücke, die es den Schülern erleichterte, sich die grammatikalischen Besonderheiten der französischen Sprache einzuprägen. Darüber hinaus unternahm sie mit mehreren Schülergruppen inspirierende Reisen nach Frankreich, die es ihnen ermöglichten, die Sprache nicht nur theoretisch zu lernen, sondern auch die reiche Kultur und das Land zu erleben. Im Lehrerkollegium zeichnete sie sich durch eine liebenswerte Zielstrebigkeit aus und scheute sich nie, ihre Meinung offen und ehrlich zu vertreten. Fast drei Jahrzehnte lang war der Name Schäfer eng mit dem Fraunhofer verbunden, weshalb ihr die Schule stets ein ehrenvolles Andenken bewahren wird.