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Berichte über Veranstaltungen 2025

55 Jahre FRAUNHOFER-Freunde - Gelungene Jubiläumsparty in der Sporthalle
Vergnüglicher Feier-Abend mit Kabarettist Toni Lauerer und Musik vom Feinsten begeisterte das Publikum

Die 50-Jahrfeier konnte wegen Corona leider nicht stattfinden und so hatten die FRAUNHOFER-Freunde, der Förderverein der Schule, anlässlich seines 55-jährigen Bestehens am Samstag, 11.10.2025, zu einem vergnüglichen Feier-Abend mit Kabarett und Musik eingeladen. Hauptakteur der Veranstaltung war ein ehemaliger Fraunhofer-Schüler, der bayernweit bekannte Kabarettist und Autor Toni Lauerer. Der Unterhaltungskünstler bereicherte mit seinem unverwechselbaren Charme den Abend, musikalisch umrahmt von verschiedenen großartigen Ensembles aus Schülern, Lehrern und weiteren Interpreten.

Einmarsch von Fünf auf Kraut mit "Mein Heimatland"
Einmarsch von Fünf auf Kraut mit "Mein Heimatland"

Schon nach dem Einlass um 18.00 Uhr lief auf einer großen Leinwand in Endlosschleife eine PowerPoint-Präsentation mit Informationen zum Förderverein der FRAUNHOFER-Freunde, bevor die Volksmusik-Band "Fünf auf Kraut", ebenfalls einige Ehemalige, die Veranstaltung pünktlich um 19.00 Uhr mit einem fetzigen Einmarsch auf die Bühne eröffnete. Sobald die ersten Töne der vier Bläser und des Akkordeonisten erklangen, klatschte das Publikum begeistert mit, bis zum Ende des Abends gelang es der Formation immer wieder erneut, das Publikum so richtig anzuheizen.

Statt einer Begrüßungsrede: Begrüßungsg'stanzl, gesungen von Vorstandsmitgliedern
Statt einer Begrüßungsrede: Begrüßungsg'stanzl, gesungen von Vorstandsmitgliedern
Fünf auf Kraut und Musiklehrer Andreas Ernst begleiten die Begrüßungsg'stanzl.
Fünf auf Kraut und Musiklehrer Andreas Ernst begleiten die Begrüßungsg'stanzl.

Es folgte eine Begrüßung der etwas anderen Art. Der Vorsitzende des Fördervereins, Christian Nowotny, wurde auf seinem Weg zur Begrüßungsrede von einer Dame der Vorstandschaft zurückgehalten, die ihm erklärte, auf dem Werbeplakat stehe nichts von einer Rede, heute finde nur Kabarett und Musik statt. So kamen Mitglieder der Vorstandschaft auf die Bühne und sangen abwechselnd zünftige G´stanzln zur Begrüßung der Gäste und Ehrengäste sowie zur Erklärung des aktuellen Anlasses, begleitet von "Fünf auf Kraut" und dem Musiklehrer Andreas Ernst am Akkordeon. Nach einer schwungvollen Polka verließen die Musikanten die Bühne und Toni Lauerer hatte das Publikum für sich.

Fünf auf Kraut:" Chodounska-Polka"
Fünf auf Kraut:" Chodounska-Polka"

Die erste seiner Darbietungen gab er an einem Tischchen sitzend, auf dem extra für ihn ein Glas gekühltes Mühlbauer Weißbier bereitstand, zum Besten. Seine weiteren drei Auftritte fanden stehend und mit viel Mimik und Gestik wie immer als freier Vortrag im Oberpfälzer Dialekt statt, ab und zu auch mit Ausflügen ins "Hochdeutsche", sehr zum Vergnügen des Publikums. Mit seinen Ausführungen begann er im Jahr 1969, als er zum ersten Mal alleine mit dem roten Triebwagen von Furth nach Cham fuhr, um seine – wie er damals noch nicht wusste – "lebenslange Beziehung" mit dem Fraunhofer einzugehen. Besonders freute er sich, als er den Fischer Gust, seinen ehemaligen Sportlehrer sah, was bei ihm sogleich Erinnerungen an einen missglückten Felgaufschwung ("Anton bemüht sich, ist jedoch zu schwer") weckte. Es folgten weitere Anekdoten aus Lauerers Schulzeit.

Ein echter Fraunhofer: Kabarettist Toni Lauerer legt los!
Ein echter Fraunhofer: Kabarettist Toni Lauerer legt los!

Auf seine humorvoll-ironische und gesellschaftskritische Weise ging er im Verlauf des Abends darauf ein, wie sich das Leben und die Gesellschaft seit seiner Jugend in den 70-er-Jahren verändert haben. Dabei ließ er weder die heutige Jugend, die ohne Handy kein Hirn mehr besitzt, noch die Helikoptermamas vor der Grundschule, noch das aktuelle, auf bestimmte Zielgruppen ausgerichtete Fernsehprogramm aus. Letztendlich kam er zu dem Schluss, dass sein Umfeld nur aus Deppen besteht – nicht mal auf die Bank kann man gehen, ohne von Deppen gefragt zu werden, ob man etwa Geld abgehoben habe und ob noch etwas im Automaten sei. Sich selbst nahm Lauerer davon nicht aus und gab verschiedene Erlebnisse zum Besten, auf denen er selbst sich zum Deppen gemacht habe. So erfuhr das Publikum, warum Lauerer als Jugendlicher nie eine Tanzpartnerin fand (der falsche Duft) oder wie er als Besitzer eines Opel Kadett mit Fuchsschwanz aus Stolz nicht reagierte, als ihn eine am Straßenrand stehende junge Dame auf sein kaputtes Auto hinweisen wollte. Lauerer gab sich überzeugt davon, dass es Callcenter nur gebe, weil die Leute heute zu viel Freizeit hätten und man nicht wolle, dass sie sich langweilten. Auf ironisch-witzige Weise gab er in einem Dialog zum Besten, wie er einen Callcenter-Mitarbeiter fast in den Wahnsinn getrieben hätte, weil er diesen nicht mehr zu Wort kommen ließ und ihm sämtliche Erlebnisse seiner Schulfahrt nach Hamburg aufs Auge drückte.

Toni Lauerer in seinem Element
Toni Lauerer in seinem Element
Die Spielfreude ...
Die Spielfreude ...
... spricht aus jedem seiner Sätze.
... spricht aus jedem seiner Sätze.
 

Immer wieder thematisierte der Kabarettist auch das Thema "Alter und älter werden" mit lustigen Anekdoten. So wurde er beispielsweise im Horrormuseum nach seinem Ausweis gefragt, nicht, wie er dachte, weil er so jung aussah, sondern weil die Kassiererin sehen wollte, ob er schon einen Seniorenrabatt bekommt. Sehr gestenreich berichtete Lauerer über einen Ausflug auf den Arber, den er – wie die Senioren, zu denen er sich eigentlich nicht zählt – mit dem Lift befuhr. Empört war er, als ihm in der Gaststätte die Seniorenkarte vorgelegt wurde. Um zu zeigen, was er "so drauf hat", hat er viel zu viele Gerichte aus der Karte bestellt. Auf witzige und launische Weise erzählte er den Gästen, wie er es letztendlich doch wieder ins Tal geschafft hat.

Gebannt lauschen die Gäste in der voll besetzten Sporthalle den lustigen Ausführungen ...
Gebannt lauschen die Gäste in der voll besetzten Sporthalle den lustigen Ausführungen ...
... und amüsieren sich köstlich.
... und amüsieren sich köstlich.

Den ganzen Abend über hatte Lauerer die Lacher auf seiner Seite und die ca. 600 Gäste zollten ihm großen Applaus für seine kurzweiligen Darbietungen.

Die 35-köpfige Fraunhofer-Jazzband unter Leitung von Hubert Bauer
Die 35-köpfige Fraunhofer-Jazzband unter Leitung von Hubert Bauer
Sängerin Marie Schönberger interpretiert stimmgewaltig "Feelin' good" von Leslie Bricusse.
Sängerin Marie Schönberger interpretiert stimmgewaltig "Feelin' good" von Leslie Bricusse.
BonaVox: "Wenn ich ein Vöglein wär'" in Variationen
BonaVox: "Wenn ich ein Vöglein wär'" in Variationen
Geburtstagsständchen anlässlich 55 Jahre FRAUNHOFER-Freunde mit BonaVox und allen Gästen, dirigiert von Andreas Ernst
Geburtstagsständchen anlässlich 55 Jahre FRAUNHOFER-Freunde mit BonaVox und allen Gästen, dirigiert von Andreas Ernst

Verschiedene musikalische Arrangements sorgten für Abwechslung zwischen den kabarettistischen Stücken. Die schuleigene Jazzband unter der Leitung von Hubert Bauer, bestehend aus über 35 Musikern, begeisterte mit Stücken von Astor Piazzolla ("Libertango"), Joe Zawinul ("Birdland") und Leslie Bricusse. Der Song "Feelin' good" des Letzteren wurde von Sängerin Marie Schönberger sehr gekonnt begleitet. Das Vokalensemble BonaVox unter der Leitung von Andreas Ernst führte dem Publikum vor, wie sich das Lied "Wenn ich ein Vöglein wär" in verschiedenen Stilrichtungen wie z. B. Tango, Funk oder Reggae anhört. Es gab danach noch, dem aktuellen Anlass entsprechend, ein Geburtstagsständchen: Zusammen mit dem Publikum sangen BonaVox den Kanon "Viel Glück und viel Segen, lieber Förderverein, schön, dass es dich gibt."

Pausenmusik unplugged: Fünf auf Kraut
Pausenmusik unplugged: Fünf auf Kraut
Standen an drei Verkaufsstellen bereit: Mitglieder der SMV mit ihren Verbindungslehrern
Standen an drei Verkaufsstellen bereit: Mitglieder der SMV mit ihren Verbindungslehrern

Nach der Pause, während der "Fünf auf Kraut" als Hintergrundmusik zünftige Volksmusik intonierten und die SMV für das leibliche Wohl sorgte, ging es weiter mit den poppigen Klängen der Fraunhofer-Schulband THIS IS US ("Don't Stop Believin'" von Journey sowie "Unchain my Heart" von Joe Cocker. Das Blechbläser-Quintett Chambrass der Landkreis-Musikschule, Kooperationspartner des Fraunhofer-Gymnasiums, bereicherte den Abend absolut professionell und klangvoll mit den Instrumentals "Fanfare aus La Péri" (Paul Dukas), American Images 1. Satz "Early Days" (Richard Roblee) sowie "Se bastasse una canzone" (Eros Ramazzotti) und "One Moment in Time" (Whitney Houston).

Die Schulband THIS IS US mit Sängerin Marie Schönberger in Action
Die Schulband THIS IS US mit Sängerin Marie Schönberger in Action
Professionell: Chambrass - das Bläserquintett der Landkreis-Musikschule bot Musik vom Feinsten.
Professionell: Chambrass - das Bläserquintett der Landkreis-Musikschule bot Musik vom Feinsten.

Toni Lauerer wie auch das Publikum zeigten sich von jeder musikalischen Darbietung begeistert und der Kabarettist sprach allen Beteiligten ein großes Lob aus. Ebenso betonte er, dass es für ihn eine besondere Freude und Ehre gewesen sei, an seiner ehemaligen Schule aufzutreten. 

Fördervereinsvorsitzender Christian Nowotny bedankte sich bei allen Teilnehmenden mit einem Geschenk für die großartigen Leistungen (alle Künstler waren ohne Gage aufgetreten) und beim Publikum für das große Interesse, die hervorragende Stimmung und den tosenden Applaus. Hauptakteur Toni Lauerer erhielt als Weißbier-Liebhaber ein Weißbierglas, gefüllt mit Pralinen, im 3 D-Druck von Vorstandsmitglied Martin Brockelmann, Sohn von Toni Lauerers ehemaligem Sportlehrer, zur Erinnerung an diesen Abend extra angefertigt.

Ein herzlicher Dank des Vorsitzenden und ein mit Pralinen gefülltes Weißbierglas aus dem 3 D-Drucker für Toni Lauerer
Ein herzlicher Dank des Vorsitzenden und ein mit Pralinen gefülltes Weißbierglas aus dem 3 D-Drucker für Toni Lauerer
Danke bzw. Merci an alle Mitwirkenden mit Merci Lovelies
Danke bzw. Merci an alle Mitwirkenden mit Merci Lovelies
Schluss- und Dankesworte von Schulleiter Uwe Mißlinger
Schluss- und Dankesworte von Schulleiter Uwe Mißlinger

Das letzte Wort hatte Schulleiter Uwe Mißlinger, welcher sich beim Förderverein für den tollen Abend bedankte. Er wies auf die hervorragende Kooperation der Schule mit dem Förderverein der Fraunhofer-Freunde hin und erklärte, dass dieser sehr großzügig verschiedenste Fraunhofer-Projekte unterstützt und auch einzelnen Kindern aus weniger betuchten Familien die Teilnahme an verschiedenen Schulprojekten und -fahrten ermöglicht, wofür alle sehr dankbar seien.

Bericht: Ulrike Zitzlsperger           Fotos: Dr. Andreas Habash           Filmaufnahmen: Michael Zimmermann



Ein herzliches Dankeschön an alle
, die unsere Jubiläumsveranstaltung ermöglicht haben, insbesondere an

- Kabarettist Toni Lauerer und die Musiker, die alle ohne Gage auftraten

- Vorstandsmitglied Martin Brockelmann für die technische Umsetzung der PowerPoint-Präsentation

- OStR Leo Schötz und OStR Tobias Teubler für das Veranstaltungsplakat sowie die Einrichtung und Betreuung der 
  Reservierungsseite

- Hausmeister Marco Greil für seine fachkundige Unterstützung

- die Mitglieder der SMV und ihre Verbindungslehrer für die Hilfe beim „Pausenverkauf“

- die Firmen VTS Veranstaltungstechnik, Inh. Stefan Steinkirchner, und Getränke Scharl, Inh. Rainer Gruber


Schnappschüsse von der Veranstaltung in der Bildergalerie:




Vorstandsmitglieder repräsentieren die FRAUNHOFER-Freunde am Tag der offenen Tür

Wie jedes Jahr war auch am 4. April 2025 eine Abordnung der FRAUNHOFER-Freunde am Tag der offenen Tür unserer Schule mit von der Partie, um den Förderverein zu repräsentieren.

Erster Vorsitzender StD a. D. Christian Nowotny, Kassier Dr. Plecher, Vorstandsmitglied Oberst a. D. Peter Zenk, Zweite Vorsitzende Dr. Beate Hrabetz und Vorstandsmitglied StD a. D. Josef Vogl (v. l.) freuten sich auf interessierte Besucher am Stand der FRAUNHOFER-Freunde.
Erster Vorsitzender StD a. D. Christian Nowotny, Kassier Dr. Plecher, Vorstandsmitglied Oberst a. D. Peter Zenk, Zweite Vorsitzende Dr. Beate Hrabetz und Vorstandsmitglied StD a. D. Josef Vogl (v. l.) freuten sich auf interessierte Besucher am Stand der FRAUNHOFER-Freunde.

Interessenten konnten sich über die Aktivitäten der "Freunde" informieren und es kam immer wieder zu anregenden Gesprächen mit den Eltern der angehenden Gymnasiasten, besonders dann, wenn ehemalige Schülerinnen und Schüler nun mit ihren Kindern das Fraunhofer-Gymnasium erkundeten und auf ihre ehemaligen Lehrer trafen.



Die Entstehung des Universums: Ein Blick zurück mit dem James-Webb-Space-Teleskop
FRAUNHOFER-Freunde luden zum 10. Vortrag von Astrophysiker Prof. Dr. Andreas Burkert ein

Die Pausenhalle der Schule war bis zum letzten Platz gefüllt. Die Fangemeinde hatte sich zum mittlerweile zehnten Vortrag von Prof. Burkert von der LMU München über ein aktuelles astronomisches Thema, das James-Webb-Teleskop, eingefunden. Dieses kleine Jubiläum nahm StD a. D. Christian Nowotny, Erster Vorsitzender unseres Fördervereins der FRAUNHOFER-Freunde, zum Anlass, den Referenten und seine Gattin mit einer Luftballonrakete zu begrüßen, die eine große „10“ trug. Er bedankte sich damit für die Verbundenheit des Professors mit dem Fraunhofer-Gymnasium. „Sie halten keine Vorträge, sondern Sie leben sie“, beschrieb Nowotny die besondere Art, mit der Prof. Burkert seit vielen Jahren naturwissenschaftliche Forschungsergebnisse einem breiten Publikum vermitteln kann. Schließlich bedankte sich der Vorsitzende auch bei seinem Kollegen Roland Kastner, dem es wiederum gelungen war, den "Professor zu uns nach Cham zu locken".

Begrüßung von Referent Prof. Dr. Burkert (r.) mit der "Jubiläums-Rakete" durch Vorsitzenden Christian Nowotny
Begrüßung von Referent Prof. Dr. Burkert (r.) mit der "Jubiläums-Rakete" durch Vorsitzenden Christian Nowotny

Bevor er das Wort an Prof. Burkert übergab, bot noch Johannes Stoiber, Abiturjahrgang 2019 und derzeit Doktorand beim Referenten, interessierten Fraunhofer-Schülern ein Praktikum an der Universitätssternwarte in München mit persönlicher Betreuung an. Dafür hatte er ein attraktives Plakat entworfen, das in der Fachschaft Physik an unserer Schule zu besichtigen ist. Interessenten können sich gerne bei ihm unter jstoiber@usm.lmu.de bewerben.

Fraunhofer-Absolvent Johannes Stoiber erläutert sein Plakat zu einem Praktikum an der Universitätssternwarte München.
Fraunhofer-Absolvent Johannes Stoiber erläutert sein Plakat zu einem Praktikum an der Universitätssternwarte München.

Doch nun bat Vorsitzender Christian Nowotny den „Commander der Jubiläums-Rakete Burkert", das Steuer zu übernehmen. Dieser entführte sein Publikum zuerst nach Stonehenge, einem Bauwerk der Jungsteinzeit im Süden Englands, das erstmals eine astronomische Ausrichtung zeigt. Burkert verglich den Bau des James-Webb-Teleskops auch mit dem Bau einer gotischen Kathedrale. Das Weltraumteleskop ist eine „Kathedrale der Astronomie“, so der Physiker.

Das Thema des heutigen Vortrags: Das James-Webb-Space-Teleskop (siehe Bildmitte)
Das Thema des heutigen Vortrags: Das James-Webb-Space-Teleskop (siehe Bildmitte)

Zunächst ging es um die Frage, warum wir Teleskope für einen Blick in die Sterne nutzen. Mit dem bloßen Auge und einer Pupille von 8 mm Durchmesser lassen sich 3.000 bis 6.000 Sterne am dunklen Nachthimmel beobachten. Schon das erste Teleskop, das von Galileo Galilei, zeigte fast 100-mal mehr Sterne. Mit dem James-Webb-Teleskop, dessen Spiegel einen Durchmesser von 6,5 m hat, können 12.000-mal mehr Sterne als von Galilei beobachtete werden.

Neben der Öffnung eines Teleskops ist aber auch dessen Auflösung entscheidend. Und die ist vor allem durch die Atmosphäre der Erde beschränkt. Damit diese nicht stört, wurde das JWST weit weg von Erde und Sonne auf den sogenannten Lagrange-Punkt 2 in einer Entfernung von 1,5 Mio. km von der Erde platziert.

Das JWST erlaubt noch nie dagewesene Blicke ins Universum.
Das JWST erlaubt noch nie dagewesene Blicke ins Universum.
"Die Säulen der Schöpfung", Auswürfe von jungen Sternen, die sich noch im Entstehungsprozess innerhalb des Gases und Staubes befinden
"Die Säulen der Schöpfung", Auswürfe von jungen Sternen, die sich noch im Entstehungsprozess innerhalb des Gases und Staubes befinden
Infrarot-Aufnahme des Pferdekopfnebels
Infrarot-Aufnahme des Pferdekopfnebels
Detail vom Pferdekopfnebel, aufgenommen im nahen und fernen Infrarot
Detail vom Pferdekopfnebel, aufgenommen im nahen und fernen Infrarot
Qualitätssteigerung der Bilder im Vergleich von Hubble (l.) zum JWST (r.) am Beispiel des Krebsnebels, einer Supernova
Qualitätssteigerung der Bilder im Vergleich von Hubble (l.) zum JWST (r.) am Beispiel des Krebsnebels, einer Supernova

Mit jedem Teleskop lässt sich ein Blick in die Vergangenheit werfen. „Sie sehen mich jünger als ich eigentlich bin“, gab Burkert grinsend seinem Publikum zu bedenken. Wegen der endlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts ist jeder Blick durch ein Teleskop ein Blick in die Vergangenheit. Während das Hubble-Space-Teleskop schon in eine Periode 500 Mio. Jahre nach dem Urknall zurückblicken konnte, schafft das JWST 50 Mio. Jahre. Damit können Galaxien im jungen Universum beobachtet werden. „An einigen Stellen müssen wir jetzt wieder von vorne anfangen“, so Burkert. Die Aufnahmen des Teleskops passen nicht mehr zu den Simulationen, mit denen die Astrophysiker die Entstehung von Galaxien bisher nachgebildet haben.

Die Entwicklungs- und Bauzeit des JWST betrug 35 Jahre. 1.200 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus 14 Ländern waren daran beteiligt – eine ungeheure gemeinschaftliche Leistung über alle politischen Grenzen und Weltanschauungen hinweg! Am 25.12.2021 startete das Teleskop, erreichte nach vier Wochen Flugzeit sein Ziel und liefert seitdem faszinierende Bilder, mit denen der Professor seine Zuhörerinnen und Zuhörer begeisterte. Interessant war dabei auch der qualitative Vergleich von Hubble-Bildern mit denen des weitaus größeren JWST.

Das James-Webb-Space-Teleskop, daneben zusammegefaltet für den Transport in der Rakete sowie Daten und Fakten
Das James-Webb-Space-Teleskop, daneben zusammegefaltet für den Transport in der Rakete sowie Daten und Fakten
Start der Trägerrakete mit dem Teleskop zum Lagrange-Punkt 2, 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt
Start der Trägerrakete mit dem Teleskop zum Lagrange-Punkt 2, 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt
Gebannt lauschten das interessierte Publikum den Worten des Professors.
Gebannt lauschten das interessierte Publikum den Worten des Professors.

Nach diesem Vortrag war jedem Zuhörer und jeder Zuhörerin klar, dass mit dem James-Webb-Space-Teleskop eine „Kathedrale“ der Wissenschaft geschaffen wurde, durch die ein neues Fenster für einen Blick ins Universum geöffnet ist.

Schlussbild mit Vorsitzendem Christian Nowotny, Prof. Dr. Andreas Burkert und seiner Frau Inge sowie Mitorganisator Roland Kastner (v. l.)
Schlussbild mit Vorsitzendem Christian Nowotny, Prof. Dr. Andreas Burkert und seiner Frau Inge sowie Mitorganisator Roland Kastner (v. l.)

Vorsitzender Christian Nowotny bedankte sich bei Prof. Burkert, nachdem dieser noch Fragen des Publikums beantwortet hatte, für die wiederum begeisternde Reise zu den Sternen mit einem Geschenk sowie einem Blumenstrauß für seine Gattin. Auf die Frage, ob er auch ein 11. Mal zu einem Vortrag an unsere Schule kommen würde, gab es ein eindeutiges "ja" des Professors, der sich nach eigenen Worten am "Fraunhofer" fast wie daheim fühlt. So kann sich die Fangemeinde schon auf den nächsten Vortrag freuen!

Text: Roland Kastner


 

FRAUNHOFER-Freunde luden zum Begegnungsabend ein: „Geschichts-Unterricht“ einmal anders!
Vortrag des Ehemaligen Johannes Rieger als Zeitzeuge von 60 Jahren deutscher Politik

Nach mehreren Anläufen hatte es am 26. Februar endlich geklappt: Johannes Rieger, Ehemaliger und langjähriges Mitglied unseres Fördervereins aus Bonn, kam in seine alte Heimat, um auf Einladung der FRAUNHOFER-Freunde seinen Vortrag zu halten mit dem Thema: „Als Journalist und Presse-Verantwortlicher im Kanzleramt in Bonn und Berlin – Was er als Zeitzeuge der deutschen Politik in mehr als 60 Jahren erlebte und welche Rolle Cham dabei spielte".

Tatsächlich hatte Johannes Rieger eine bemerkenswerte Karriere nach seinem Abitur 1962 an der damaligen Oberrealschule, dem heutigen Fraunhofer-Gymnasium, hingelegt und alles hatte hier begonnen, wie Erster Vorsitzender StD a. D. Christian Nowotny in seiner Begrüßung betonte. Ca. 50 interessierte Zuhörer sowie einige frühere Klassenkameraden des Referenten waren in die Pausenhalle gekommen, um dessen Erfahrungen und Erlebnissen in der deutschen Politik, die er mit einigen Bildern und Anekdoten illustrierte, zu lauschen.

Referent Johannes Rieger ...
Referent Johannes Rieger ...
... vor seinem aufmerksamen Publikum ...
... vor seinem aufmerksamen Publikum ...
... in der Fraunhofer-Pausenhalle
... in der Fraunhofer-Pausenhalle

Dem Studium der politischen Wissenschaften, Geschichte und Publizistik in München und Berlin schloss sich ein Volontariat bei den Sendern Freies Berlin und Deutsche Welle Köln an. In diesem Zusammenhang durfte er den damaligen Chamer Bürgermeister Michael Zimmermann zur Wiederwahl von Bundespräsident Heinrich Lübke im Juli 1964 nach Westberlin begleiten. Zimmermann war wegen seiner Schwerbeschädigung Wahlmann der bayerischen SPD in der Bundesversammlung, wie Johannes Rieger erzählte.

Bundeskanzler Willy Brandt, der Leiter des Berlin-Referats im Bundespresseamt Klaus Poll und Johannes Rieger (v. l.)
Bundeskanzler Willy Brandt, der Leiter des Berlin-Referats im Bundespresseamt Klaus Poll und Johannes Rieger (v. l.)

Ein Jahr nach seinem Examen als Diplompolitologe 1967 ging es steil bergauf: 1968 war er bereits Redakteur im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung in Bonn, 1969 Stellvertretender Leiter des Pressereferats im Bundeskanzleramt, wo er auch mit dem damaligen Innenminister Hermann Höcherl aus Brennberg bei Regensburg zu tun hatte, dessen Volksschullehrerin in Brennberg die Großmutter (aus Schönsee) von Riegers Ehefrau Anna war.

Bonner Rundschau vom 3.12.1970: Teilnahme von Johannes Riegers Ehefrau Anna (Mitte) an einem Pressetermin mit Bundesminister Horst Ehmke (Chef Bundeskanzleramt, r.) und Bundesminister a. D. Hermann Höcherl (l.)
Bonner Rundschau vom 3.12.1970: Teilnahme von Johannes Riegers Ehefrau Anna (Mitte) an einem Pressetermin mit Bundesminister Horst Ehmke (Chef Bundeskanzleramt, r.) und Bundesminister a. D. Hermann Höcherl (l.)

Weitere interessante politische Erfahrungen machte Johannes Rieger nicht nur zwischen 1971 und 1974 in Algerien und Ägypten als Chef vom Dienst Bundespresseamt Auslandsreisen, sondern auch bei einer USA-Reise 1973 mit Willy Brandt. Dort arbeitete er mit dem Stellvertretenden Leiter des German Information Center in New York, Erwin Freiherr von Schacky aus Waffenbrunn bei Cham, zusammen. (Diesen traf er Jahre später als Protokollchef des Landes Berlin unter dem Regierenden Bürgermeister von Weizsäcker.) 1974 musste Rieger auch den Rücktritt von Kanzler Willy Brandt nach der Guillaume-Affäre miterleben.

Johannes Rieger (2. v. r.) beim Vorsitzenden des DDR-Ministerrate Willi Stoph (4. v. l.), rechts neben ihm Günter Gaus, der erste Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR
Johannes Rieger (2. v. r.) beim Vorsitzenden des DDR-Ministerrate Willi Stoph (4. v. l.), rechts neben ihm Günter Gaus, der erste Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR

Von 1974 bis 1981war Johannes Rieger als Pressereferent in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR tätig, dabei waren zusätzliche Arbeitsschwerpunkte der Holocaust (Buchenwald und Auschwitz) sowie die Katholische Kirche. 1977 besuchte der damalige Redaktionsleiter des Bayerwald Echo Horst Trotz die StäV und schrieb darüber einen Artikel, in dem er auch Johannes Rieger und seinen damaligen Kollegen Oberamtsrat Georg Maier, beide Absolventen der Chamer Oberrealschule, erwähnte.

Es schlossen sich bis 1986 Jahre im Bundespresseamt Auslandsabteilung (verantwortlich für die kleineren Ostblockstaaten) an, danach bis 1989 die Tätigkeit als Botschaftsrat an der Botschaft Prag (Presse). Ein Schwerpunkt war hier die Zusammenarbeit mit der Katholischen Kirche, wobei der Referent mit unserem ehemaligen Religionslehrer Prälat Hubert Schöner zu tun hatte, ebenso mit unserem ehemaligen Landrat Dr. Max Fischer, wegen seiner Kontakte in die Tschechoslowakei damals als „heimlicher Außenminister Bayerns“ bekannt.

Architekt Naumann aus Regensburg, ein großer Mäzen von Kardinal Frantisek Tomasek, der Prager Kardinal Frantisek Tomasek, der Chamer Landrat Dr. Max Fischer und Johannes Rieger (v. l.)
Architekt Naumann aus Regensburg, ein großer Mäzen von Kardinal Frantisek Tomasek, der Prager Kardinal Frantisek Tomasek, der Chamer Landrat Dr. Max Fischer und Johannes Rieger (v. l.)

Ein weiterer Schwerpunkt war wiederum der Holocaust (Theresienstadt, Lidice). In diesem Zusammenhang setzte sich Johannes Rieger für die Auschwitz-Überlebende Erika Bezdickova ein, die wegen ihres Wohnsitzes im Ostblock keine Wiedergutmachung für ihre Zwangsarbeit in einem LKW-Werk von Daimler-Benz erhielt. Rieger schaltete seinen Studienfreund Horst Teltschik, damals Stellvertretender Leiter des Bundeskanzleramtes in Bonn, ein und konnte ihr 20.000 D-Mark im Namen von Bundeskanzler Helmut Kohl überreichen (knapp ein Jahr später wurden nach dem Zusammenbruch des Ostblocks solche Zahlungen auch dort möglich).

Johannes Rieger erlebte in Prag das letzte Jahr mit DDR-Flüchtlingen und war anschließend bis zu seinem Ausscheiden 2003 in der Senatsverwaltung für Bundes- und Europaangelegenheiten (Landesvertretung Berlin) in Bonn und Berlin tätig, ebenso 1990 als Berater der ersten frei gewählten DDR-Regierung unter Ministerpräsident de Maizière im Ministerium für Forschung und Technik. Als Vertreter des Landes Berlin arbeitete er auch in den Ausschüssen des Bundesrates für Verkehr, Umweltfragen, Kultur, Auswärtiges und Verteidigung und beschäftigte sich als Personalratsvorsitzender der Landesvertretung sehr viel mit dem für die unteren Gehaltsgruppen verträglichen Abwickeln der Landesvertretung in Bonn und möglichen Stellenübernahmen durch neue Ämter in Bonn (u. a. Bundesrechnungshof aus Frankfurt und Bundesinstitut für Pharmazie aus Berlin) sowie der Ansiedlung von UNO-Einrichtungen in Bonn.

Interessant für die Zuhörer aus dem Schulbereich war auch seine Arbeit als Vertreter des Landes Berlin in der Ständigen Vertragskommission des Bundes und der Länder, die nicht so bekannt ist. Gemäß Grundgesetz Artikel 70, Absatz 1, liegt nämlich die Gesetzgebungskompetenz für die Bereiche Bildung und Wissenschaft sowie Kultur bei den Ländern. Deshalb muss der Bund, wenn er entsprechende völkerrechtliche Abkommen abschließen möchte, zunächst deren Texte den Ländern vorlegen. Die Vertragskommission untersucht diese näher und gibt den Ländern entsprechende Empfehlungen, dass der Bund auf der Grundlage der begutachteten Texte Verhandlungen aufnehmen darf.

Erster Vorsitzender StD a. D. Christian Nowotny bedankt sich bei Referent Johannes Rieger mit den beiden Festschriften zum 75. und 100. Schuljubiläum des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums.
Erster Vorsitzender StD a. D. Christian Nowotny bedankt sich bei Referent Johannes Rieger mit den beiden Festschriften zum 75. und 100. Schuljubiläum des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums.

Am Ende seines spannenden Vortrages, den das Publikum sehr aufmerksam verfolgte, beantwortete der Referent noch gerne dessen Fragen, bevor sich Vorsitzender Nowotny bei Johannes Rieger mit einem Präsent (die mittlerweile vergriffene Festschrift zum 75-jährigen Schuljubiläum, die es nicht einmal mehr auf dem „Schwarzmarkt“ gibt, wie er anmerkte, sowie die Festschrift zum 100-jährigen Schuljubiläum des Fraunhofer-Gymnasiums) im Namen aller herzlich bedankte und ihm wieder eine gute Rückreise nach Bonn wünschte.

Johannes Rieger mit seinen ehemaligen Klassenkameraden Franz Aschenbrenner (Cham), Herbert Wirrer (Furth i. W.), Wolfgang Kagermeier (Cham) und Erich Eidenschink (Stallwang).
Johannes Rieger mit seinen ehemaligen Klassenkameraden Franz Aschenbrenner (Cham), Herbert Wirrer (Furth i. W.), Wolfgang Kagermeier (Cham) und Erich Eidenschink (Stallwang).

Johannes Rieger sagte in seinem Schlusswort, dass er sich sehr gefreut habe, wieder einmal an seiner alten Schule gewesen zu sein, um über seine beruflichen Erlebnisse in der deutschen Politik zu berichten. Eine besondere Freude war es für ihn auch, dass einige seiner ehemaligen Klassenkameraden anwesend waren und er seinen ältesten noch lebenden Lehrer, nämlich den 96-jährigen StD a. D. Josef Bauer, besuchen durfte. Dieser hatte für ihn nach dem Abitur ein wichtiges Empfehlungsschreiben verfasst, das ihm auf seinem beruflichen Weg in der Bonner Politik von großem Nutzen war.

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