09.07.2025
Jugend forscht am JvFG als Erfolgsgeschichte im MINT-Bereich
1966 ging der erste Jugend forscht Wettbewerb unter dem Motto „Wir suchen die Forscher von morgen!“ an den Start. Seitdem bietet der Wettbewerb Kindern und Jugendlichen eine einzigartige Gelegenheit, sich kreativ im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu entfalten, ihre Fähigkeiten zu erweitern und erste wertvolle Erfahrungen im wissenschaftlichen Arbeiten zu sammeln.
Die Jungforscherinnen und Jungforscher treten zunächst bei einem Regionalwettbewerb in der Nähe ihres Heimatortes an. Die Sieger dieser Ebene qualifizieren sich für den Landeswettbewerb, den Abschluss bildet das Bundesfinale.
Seit 30 Jahren – und damit seit es einen eigenen Regionalwettbewerb für die Oberpfalz gibt – ist das Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium ununterbrochen mit dabei. In Zahlen bedeutet das in 30 Jahren: 467 Teilnehmer mit 345 Projekten (Zum Vergleich: Bayern in 60 Jahren: 53 144 Teilnehmer, bundesweit in 60 Jahren: ca. 345 000 Teilnehmer). Jugend forscht hat sich am JvFG zu einem zentralen Bestandteil der Wettbewerbe entwickelt, an denen unsere Schüler teilnehmen, und prägt das MINT-Profil der Schule.
Erster Teilnehmer war 1996 Tobias Späth mit einer Arbeit im Fachgebiet Mathematik zum Thema „Primzahlteppiche“. Im Folgejahr waren es schon sechs Projekte – gekrönt von einem Regionalsieger in Chemie: Christoph Bergler untersuchte eine „Folienbeschichtung für Tintenstrahldrucker aus nachwachsenden Rohstoffen (Stärke)“. In diesen 30 Jahren wurden insgesamt 29 Projekte des JvFG zu Regionalsiegern. 2011 war das erfolgreichste Wettbewerbsjahr: Mit Stephanie Mehltretter und Simon Strasser durfte das JvFG sogar zwei Projekte (Biologie und Mathematik/Informatik) zum Bundeswettbewerb schicken. Einen Bundessieg konnte das JvFG allerdings nicht erreichen.
Die Palette der Projektthemen (die von den Schülern frei aus dem MINT-Bereich gewählt werden können) ist breit gefächert: Globuliabfüllmaschine, automatische Kerzenlöschvorrichtung, Home-Loipen-Spurer, Biogaschemie anhand eines Modellversuchs, Physikalische Aspekte von Wasseruhren, Der Signalkrebs im Biberbach und seine Auswirkung auf die Flussperlmuschel, Kunststoffe aus Holz – Lignin als Ausgangsmaterial zur Synthese von Kunststoffen, Kräuter- und Gewürzbiere, Studie über die Steigerung des Lernerfolgs durch lerntypengerechtes Lernen, Bahnübergangsfunkwarnsystem, Säuberungsvorrichtung für Saftpressen, Holzbrikettzerkleinerer, Der intelligente Grenzstein und vieles mehr.
Eine Wettbewerbsteilnahme lohnt sich immer – unabhängig vom Erfolg. Beim Bearbeiten eines Projekts können junge Menschen kreativ sein, selbstständig eigene Forschungsfragen untersuchen, ihre Kompetenzen erweitern und sich frühzeitig mit dem Handwerkszeug des wissenschaftlichen Arbeitens vertraut machen. Abschließend erhalten sie ein persönliches Feedback der Jury, bestehend aus Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Schule. Das stärkt das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten, denn die Teilnehmer müssen einen Wettbewerbsstand gestalten, ihr Vorgehen und ihre Ergebnisse in einer schriftlichen Arbeit für die Jury zusammenfassen und diese anschließend während des Wettbewerbs im persönlichen Gespräch erläutern. Solche Fähigkeiten sind im späteren Berufsleben immer von großem Nutzen. Das wissen auch die Personalchefs und deshalb ist eine Wettbewerbsteilnahme immer ein Zeichen dafür, dass der Bewerber, der vor einem sitzt, schon gewisse „soft skills“ mitbringt.
Der Bedarf an naturwissenschaftlichen Fachkräften ist in Deutschland nach wie vor groß. Jugend forscht trägt entscheidend dazu bei, Talente in diesen Bereichen zu entdecken, zu fördern und für Wissenschaft und Technik zu begeistern. Und so haben etliche bisherige Teilnehmer einen Beruf in diesem Bereich ergriffen. Als Beispiel können die vier Referenten an den beiden Akademieabenden im Jubiläumsjahr 2023 dienen: Jeder von ihnen war Teilnehmer bei Jugend forscht.
Sehr nachhaltig waren Stephan Altmann und Matthias Hanke von Jugend forscht überzeugt, denn beide haben jeweils siebenmal am Wettbewerb teilgenommen. Außerdem gab es regelrechte „Familien-Dynastien“: Matthias, Gabriel und Erik Hanke sowie Helena, Alexander und Konstantin Schmiedl. Im Jahr 2013 haben bis auf Helena alle zusammen teilgenommen.
Das Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium wurde 2009 von der Stiftung Jugend forscht e.V. als „Bayerische Forscherschule des Jahres“ ausgezeichnet. Es „beeindruckt durch zahlreiche kreative Ideen bei der Profilierung der naturwissenschaftlichen Fächer und fördert den Nachwuchs an qualifizierten Akademikern in diesem Bereich nachhaltig. Neben einem lebendigen, am Experiment orientierten Unterricht bietet auch der Erfinderclub „Nussknacker“ den idealen Nährboden für eine erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb Jugend forscht. Auf der renommierten Erfindermesse IENA sind die Jungforscher aus Cham regelmäßig vertreten. […] Der Stellenwert und die Attraktivität der Naturwissenschaften allgemein werden vor Ort dorthin gerückt, wo sie hingehören – in den Fokus des öffentlichen Interesses.“
Drei Jahrzehnte Jugend forscht am Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium stehen für Innovationsfreude, wissenschaftliche Neugier und ein nachhaltiges Engagement im MINT-Bereich. Die beeindruckende Bilanz zeigt nicht nur den Enthusiasmus der Schülerinnen und Schüler, sondern auch die konsequente Förderung durch die Schule. Diese Erfolgsgeschichte soll auch in Zukunft junge Talente ermutigen, neugierig zu bleiben, Fragen zu stellen und mit ihren Ideen die Welt ein Stück besser zu machen.
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