Charakterdesign

Auch in diesem Schuljahr meldete sich eine beachtliche Zahl unserer neuen Fünftklässler für die Kunstklasse an. Insgesamt 45 Kinder haben Lust auf Kunst und auf eine intensivere Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Mitteln der bildenden Kunst. Und das ohne Notendruck, zusätzlich zum regulären Kunstunterricht und auf rein freiwilliger Basis.

Der erste Projekttag führte uns in den KUNSTbeTRIEB Cham, wo sich Andi Dünne und Julia Breu als langjährige Kooperationspartner zusammen mit Kunstlehrerin Simone Seifert ein entsprechendes Programm überlegt hatten. Nach einer Begrüßung in der riesigen, hauseigenen Kunstbibliothek und einem kurzen Einblick in die Räumlichkeiten des KUNSTbeTRIEBS wurde das Thema des Tages erklärt: Charakterdesign als dreidimensionales Objekt. Bei allen Kunstklassenprojekttagen ist es den Dozenten ein großes Anliegen, den Schülern nicht nur die technischen Möglichkeiten zu vermitteln, sondern vor allem die eigenen Ideen der Kinder und deren Umsetzung in den Fokus zu rücken. Die Sensibilisierung für verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten, sich ausprobieren und die Dinge aktiv mitzugestalten sind vorrangige Ziele der Kunstklasse und bestärken die Schüler in ihrem Tun.

So galt es auch an diesem Tag zunächst die eigene Idee einer bestimmten Figur in Form von Skizzen zu visualisieren. Schnell wurde klar, dass ein gewisser Charakter oftmals durch Farben bestimmt ist. Denken wir z.B. an Feuerwehrleute, Polizisten, Ärzte, Soldaten, Jäger, Gärtner oder Schornsteinfeger, dann verbinden wir dies Charaktere, bzw. Berufsgruppen immer mit einer bestimmten Farbigkeit. Aber auch die Formen und Zeichen sind vorgeprägt. Schrittweise wurde anschließend die erste Skizze in eine immer reduziertere Formensprache gebracht. Nur die wichtigsten Elemente durften bleiben, so dass schließlich über eine reine Form- und Farbgebung der persönliche Charakter aus Stoff gebaut werden konnte. Allerdings war nur wickeln und knoten mit Wolle oder Kordeln erlaubt. Hier war ein großes Abstraktionsvermögen der Schüler gefragt, musste doch der Entwurf in eine rechteckige und vereinfachte Darstellung transformiert werden, der nur die wichtigsten Elemente zeigen sollte. Tierärztin, Model, Gärtner, Flugbegleiterin, Cowgirl, Lebkuchenmann oder Ninja waren nur ein paar Ideen, die umgesetzt wurden und trotz der Formenreduktion erkennbar und wirkungsvoll sind.

Ein spannender erster Projekttag mit tollen Ergebnissen! Hier noch einige Eindrücke, fotografiert von Simone Seifert: